Politik und so…

Soll ichs wirklich machen oder lass ichs lieber sein…

Ich überlege schon längere Zeit, ob ich das Thema Politik in meinen Blog aufnehmen soll. Ja, ich weiß, es gibt viele politische Blogs, darum geht es mir auch nicht. Ich dachte an Politik als eines von ganz vielen Themen.

Neben vielen anderen Themen interessiere ich mich bereits seit meiner Jugend für Politik. Die erste Bundestagswahl an die ich mich erinnere war 1994, Helmut Kohl gegen Rudolf Scharping. Es war zufällig der 80. Geburtstag meiner Oma und ich, damals 12 Jahre alt, zog mich um kurz vor 18 Uhr von den Feierlichkeiten zurück, um die ersten Hochrechnungen zu schauen. Und schon damals drückte ich der SPD die Daumen.

Wie die Wahl dann letztlich ausgegangen ist, dürfte ja heute hinlänglich bekannt sein. Erst 4 Jahre später kam es zu dem längst überfälligen Machtwechsel.

Warum SPD?

Wie kam es dazu, das ich von jeher der SPD meine Daumen gedrückt bzw. meine Stimme gegeben habe?

Ich hatte immer schon den Eindruck, dass Ottonormal-Bürger der Schwarz-Gelben Koalition am Arsch vorbei gingen. Und ursprünglich war die SPD ja immer eine Arbeiterpartei, Bergmänner wählten Rot. Und gerade die charismatischen Führungspolitiker der SPD, Willy Brandt und Helmut Schmidt, fand ich immer sehr überzeugend. Gut, Willy Brandt hab ich nie aktiv miterlebt, dafür ist er zu früh verstorben. Aber gerade Helmut Schmidt hat ja noch bis ins hohe Alter mit gemischt. Natürlich hat er eine gewisse Arroganz ausgestrahlt, dass will ich gar nicht schönreden, aber er hat auch viele kluge Dinge gesagt, die sich der ein oder andere Politiker heutzutage, egal welcher Partei er angehört, durchaus zu Herzen nehmen sollte.

Und plötzlich war ich Mitglied

Ich habe in all den Jahren immer mal wieder darüber nachgedacht, ob ich der Partei beitreten sollte. Aber mir fehlte irgendwie immer eine Person, die mich richtig mitgerissen hat. Frank-Walter Steinmeier, unseren heutigen Bundespräsidenten, fand ich zwar immer sehr überzeugend und gerade auch in seinem Resort der Außenpolitik engagiert, aber das war es auch schon mit der ersten Riege.

Doch dann kam die Landtagswahl 2012. Hannelore Kraft hatte mich schon die beiden Jahre davor sehr überzeugt, als sie eisern in der rot-grünen Minderheitsregierung für die Belange der Bürger kämpfte. Doch am Wahlabend im Mai 2012 hat sie mich nach dem souveränen Sieg von rot-grün irgendwie gepackt und ich bin noch am selben Abend Online der Partei beigetreten. Im Anbetracht der Wahlergebnisse des vergangenen Sonntags dürften einige das jetzt eher belächeln, aber ich stehe nach wie vor hinter und zu meiner damaligen Entscheidung und würde es jederzeit wieder so machen.

Ich muss aber dazu sagen, dass ich ein sehr passives Mitglied bin und noch nie bei einer Zusammenkunft unseres Ortsvereins war und das auch in Zukunft nicht vorhabe. Viele dürften sich jetzt nach dem Sinn meiner Mitgliedschaft fragen; ich kann dazu nur sagen, dass ich das so für mich ok finde, und ich unterstütze die Partei nach meinen Möglichkeiten.

NRW Landtagswahl 2017

Der Ausgang der Landtagswahl ist natürlich enttäuschend für mich, aber ich denke, es wurden im Vorfeld einfach zuviel Fehler gemacht, und bei der derzeitigen Gesamtstimmung im ganzen Land kann man sich das einfach nicht erlauben.

Gut finde ich allerdings, dass die SPD ganz klar gesagt hat, dass sie für eine Große Koalition in NRW nicht zur Verfügung stellt, denn man sieht schon im Bund, dass man als Juniorpartner in einer Koalition mit der CDU nur verlieren kann.

Egal, was für Erfolge die „GroKo“ einfährt, am Ende schreibt sich das immer die CDU zu, obwohl das oftmals offensichtlich nicht der Wahrheit entspricht. Ich denke, die SPD sollte sich darauf einstellen, in den nächsten Jahren Oppositionspolitik zu machen und versuchen, daraus gestärkt zurück zu kommen. Und vielleicht sollte man sich in der Partei auch wieder mehr auf die ursprünglichen Werte besinnen.

Streitthema Politik

Politik ist spannend, es ist allgegenwärtig und es ist auch oft ein Streitthema. Ich habe einige Freunde und Bekannte, die mit meiner politischen Ausrichtung nichts anfangen können, aber mich trotzdem so annehmen, wie ich bin. Und das sollte man auch so handhaben.

Ich muss zugeben, dass ich viele Jahre doch immer wieder Probleme damit hatte, zu verstehen, warum man zum Beispiel die CDU wählt. Aber mit den Jahren bin ich da echt ruhiger und auch toleranter geworden, solange keiner rechts ist kann ich mit jeder politischen Ausrichtung leben. Und das Leben an sich dreht sich ja nicht nu um das Thema Politik, dass ist nur eines von ganz vielen Themen.

Generell finde ich es schon mal wichtig, dass sich jeder mit Politik auseinander setzt und regelmäßig an den Wahlen teilnimmt. Wenn oder was er dann letztlich wählt, ist seine Sache.

Und es kann auch sehr bereichernd sein, mit Leuten, die eine andere politische Ausrichtung haben, zu diskutieren, weil eins sollte uns ja allen klar sein: die perfekte Partei gibt es nicht und wird es auch nie geben. Und man sollte die wählen, so denke ich, mit deren politischen Programm man sich am ehesten identifizieren kann.

Internationale Politik

Ich persönlich interessiere mich auch sehr für die internationale Politik, ich verfolge Wahlen wie z. B. in Großbritannien oder den USA, und natürlich habe ich auch meistens eine Meinung dazu.

Natürlich ist es nicht immer ganz einfach objektiv zu bleiben, und manchmal gehen auch die Pferde mit mir durch. Da kann ich nur allen raten die mich kennen und mögen, lasst mir meine fünf Minuten, so schnell wie ich auf der Palme bin, bin ich auch wieder unten. 😉

Flüchtlingspolitik

Ich hoffe, ich hab mit meinem Beitrag, der natürlich eine ganz klare politische Position zeigt,  trotzdem gezeigt, dass ich nicht völlig verbohrt bin, was andere Parteien angeht.

Hierzu zum Schluss noch ein kleines Beispiel:

Ich war noch nie eine Anhängerin unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel, ich mochte sie schon nicht, als sie noch Kohls Mädchen war, aber eins muss ich doch sagen. In der Flüchtlingskrise, in der so viele Menschen auf der Strecke geblieben sind, hat sie etwas gezeigt, was man in der heutigen Zeit nur noch ganz selten sieht: Menschlichkeit!

Vielleicht war der Satz „Wir schaffen das!“ ein wenig naiv, aber in dem Moment, das glaube ich ihr schon, meinte sie das ganz ehrlich. und wenn man ganz ehrlich ist, hätte sie nicht soviel Menschlichkeit gezeigt und die Flüchtlinge einreisen lassen, ich glaube wir hätten eine humanitäre Katastrophe bekommen, die noch schlimmer gewesen wäre, als alles bisher da gewesene.

Und schwarze Schafe gibt es leider immer, deswegen alle Flüchtlinge über einen Kamm zu scheren, ist einfach nicht richtig. Wir leben leider in einer Zeit, in der es eine Art von Extremismus und Terrorismus gibt, die wir bis dato noch nicht kannten.

Liebe Grüße

Martina

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2 Gedanken zu “Politik und so…

  1. Ich bin auch seit immer der SPD verbunden. In meiner Kindheit waren meine Eltern bei den Jusos aktiv, mit 18 und 2 Tagen durfte ich das erste Mal wählen (das Berliner Abgeordnetenhaus), ich werde nie vergessen, wie aufgeregt ich damals war. Den Schulz Hype habe ich in der Form nicht verstanden, aber ich verstehe auch nicht, warum diejenigen, die ihn bzw die SPD laut Umfragen zum Höhepunkt des Hypes gewählt hätten, dies ein paar Wochen später auf einmal doch nicht mehr wollten. Ich hab der SPD jedenfalls erneut mein Vertrauen ausgesprochen. Vielleicht aus Gewohnheit, vielleicht weil die anderen es – Hand aufs Herz – auch nicht besser können. Mein Mann hat FDP gewählt. Angeblich übrigens nicht wegen des Lindner Hypes 😉

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    1. Mit der FDP kann ich ehrlich gesagt noch weniger anfangen, wie mit der CDU. Als Teenie mochze ich noch die hrünen ganz gerne, damals war Joschka Fischer Außenminister. Aber heute finde ich die nur noch schlimm. Für mein empfinden haben die ihre Ideale verkauft und haben regelmäßig hanebüchene Ideen. Bei der SPD finde ich schade, dass man Steinmeier zum Bundespräsidenten abgeschoben hat. Er macht das sicher ganz toll, aber er war für mich eigentlich der fähigste Politiker in der Partei. Den Schulz-Effekt hab ich auch nicht verstanden, zumal er ja in Brüssel auch nicht unbestritten war. Die Wahl ist denke ich eh für die SPD gelaufen.

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