Martina bloggt

Wien

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Vienna is Calling….

Mein 30. Geburtstag

30 Jahre! Einige Jahre zuvor war dieses Alter für mich steinalt. Und jetzt sollte ich ernsthaft auch so alt werden. Kinder, wo war die Zeit geblieben?

Bei uns in Ostwestfalen ist es Brauch, das ledige Männer an ihrem 30. Geburtstag die Rathaustreppe fegen, die Frauen dürfen Klinken putzen. Ich persönlich finde diesen Brauch doof und hatte außerdem keine Lust, mich vor wildfremden Menschen wie ein dressiertes Zirkuspferd vorführen zu lassen, möglicherweise noch im passendem T-Shirt.

Deswegen war für mich relativ schnell klar, dass ich  weg fahre, ganz alleine, und nur das tue, wozu ich wirklich Lust hatte. Und so kam es dann, dass ich mich im Juni 2012 auf dem Düsseldorfer Flughafen wiederfand, um meine Reise nach Wien anzutreten.

Auf Sisi´s Spuren….

Nachdem ich also am Vorabend meines runden Geburtstages angereist war, war es nun soweit. Ich war 30. Und soll ich euch was verraten? Es war alles beim gleichen geblieben 😉

Der Tag war auch standesgemäß geplant. Mit Babsi hatte ich meine ganz persönliche „Reiseleiterin“ vor Ort. Wir kannten uns aus einer Facebookgruppe und sie hatte sich extra Urlaub genommen. Unser erstes Ziel war das sagenumwobene Schloss Schönbrunn. Schon seit ich ein kleines Mädchen bin, liebe ich die Sissi-Filme mit Romy Schneider in der Titelrolle, und träumte davon, Wien zu besuchen. Natürlich weiß ich mittlerweile, dass die ziemlich kitschiger Ernst Marischka Verfilmungen herzlich wenig mit der Realität zu tun haben, und der Schreibfehler des Kosenamens Kaiserin Elisabeths noch einer der kleineren historischen Fehler ist. Trotz alledem oder vielleicht auch gerade deshalb fasziniert mich die zum Teil tragische Geschichte der schönen Kaiserin. Wir besichtigten also Schönbrunn, erst das innere des Schlosses und anschließend die Gärten. Und ich muss zugeben, ich hatte irgendwie mehr erwartet. Sicher, das Schloss ist ein Prachtbau, die Ausstattung vom feinsten, aber irgendwie hatte ich mich darauf eingestellt, dass das ganze mich emotional mehr packen würde.

Nachdem wir den Hügel hoch zur Gloriette gewandert sind, -ich war stolz, dass ich das zu Fuß gemacht hatte und nicht mit einer dieser kleinen Bimmel-Bahnen-, erfrischten wir uns in deren inneren bei einem kühlen Getränk.

Nachdem wir nach dem Mittagessen im Pavillon des Tierparks Schönbrunn eben diesen besichtigt hatten, beschossen wir, mit der U-Bahn zum Naschmarkt zu fahren. Viel hatte ich von diesem schon vor meiner Reise gehört, Freunde, die schon einmal dort gewesen waren, schwärmten in den höchsten Tönen. Dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen, und diese wurden maßlos enttäuscht. Mir gefiel es dort überhaupt nicht, ich fühlte mich sogar regelrecht unwohl. Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass ich einen ziemlich empfindlichen Geruchssinn habe, und mir auch schon mal schlecht wird, wenn mich Gerüche überfordern, und eben dieses passierte. Die Luft war regelrecht geflutet mit den verschiedensten Gerüchen- ein anderer würde das wohl möglich Düfte nennen-, mir war das relativ schnell zuviel. Wer allerdings viel Trubel und extreme Gerüche mag, der ist dort wohl gut aufgehoben.

Am spätem Nachmittag trennten sich dann für diesen Tag unsere Wege und ich verbrachte den Rest des Tages, voll gesogen mit neuen Eindrücken, und auch müde vom Tag, in meinem Hotel im Bezirk Schönbrunn. Alles in allem war es ein schöner Geburtstag, Babsi, danke nochmal, dass du diesen mit mir verbracht hast :*

Am nächsten Morgen traf ich mich wieder mit Babsi, diesmal direkt vor dem berühmten Stephansdom. Dieser war leider teilweise eingerüstet, der Stimmung und Schönheit tat dies allerdings keinen Abbruch. Innen war er kleiner als ich erwartet hatte, ich hatte eher Ausmaße wie im Kölner Dom erwartet, aber trotzdem fand ich ihn wunderschön. Dann beschlossen wir zwei, mit dem Fahrstuhl den einen Turm hoch zu fahren und die Aussicht zu genießen. Dazu muss ich allerdings erwähnen, dass Babsi unter extremer Höhenangst leidet und auch mir gewisse Höhen nicht ganz geheuer sind. Und so kam es wie es kommen musste: als sich der Fahrstuhl oben öffnete und wir sahen, dass es sich bei dem Boden um eine Art Gitter handelte, drehten wir umgehend wieder um und fuhren nach unten zurück 🙂

Anschließend wanderten wir ein wenig durch die sogenannte Innere Stadt. Die Architektur ist schon sehr beeindruckend und spätestens jetzt wäre auch dem Letzten klar geworden, warum Wien eine Weltstadt ist.

Warum ich niemals Kaiserin von Österreich werde

Doch dann kam für mich der kulturelle Höhepunkt dieser Reise – Die Hofburg.

Alleine der Anblick dieses imposanten Bauwerks ließ mich staunen. Ich hatte vorher noch nie so ein großes Schloss gesehen. (das obere Foto zeigt nicht annähernd, wie riesig und beeindruckend das Schloss ist)

Lebten hier bis zum Ende des 1.Weltkriegs die Habsburger, ist die Hofburg heute der offizielle Amtssitz des österreichischen Bundespräsidenten. Außerdem befinden sich heute in der Hofburg verschiedene Museen, der Staatsschatz (sehr beeindruckend) und die im Originalzustand belassenen Gemächer Kaiser Franz Josefs und seiner Gemahlin, Kaiserin Elisabeth, Sisi genannt. Und als ich eben diese Gemächer gemeinsam mit meiner Freundin Babsi besuchte, war es endlich da, das Gefühl, was ich mir schon beim Besuch von Schloss Schönbrunn erwartet hatte. Ich hatte das Gefühl, als wäre das Kaiserpaar noch vor wenigen Stunden selbst anwesend gewesen. Während die Gemächer des Kaisers (man schlief getrennt am Hofe) verhältnismäßig einfach eingerichtet sind, – für uns Normalsterbliche ist das noch immer beeindruckend genug_, sind die Gemächer der Kaiserin wesentlich luxuriöser ausgestattet; u.a. hatte Sisi einer der ersten Badewannen, die bereits mechanisch bedienbar waren.

Sisi war sowieso sehr Körperbewusst. Sie verbrachte unfassbar viel Zeit  mit der Körperpflege, alleine die aufwendige Haarpflege ihrer langen Pracht brauchte Stunden. Desweiteren war die Kaiserin sehr sportlich und es wird bis heute gemunkelt, dass sie magersüchtig gewesen sein könnte. Was mich besonders erstaunte, waren die Turngeräte in Ihrem Schlafgemach: zwischen dem Türrahmen hängen zwei Ringe, an denen die Kaiserin täglich ihre Übungen machte.

Zum besseren Verständnis: Das Turnen an Ringen ist bis heute auf olympischen Niveau den Männern vorbehalten. Spätestens da stand für mich fest: Kaiserin, das ist kein Job für mich…..

Was ich sonst noch alles in Wien erlebt habe, erfahrt Ihr in einem meiner nächsten Blogbeiträge…..

Liebe Grüße

Martina

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